Auch in anderen Bereichen geht man bei InnoTek moderne Wege, denn VirtualBox ist für private Anwender kostenlos. Firmenkunden haben die Wahl zwischen dem Entrichten einer Lizenzgebühr oder dem eigenständigen Übersetzen des Quellcodes. In letzterem Fall leistet InnoTek allerdings keinen Support bei im Betrieb eventuell auftretenden Problemen. Zudem muss auf einige Features verzichtet werden, etwa die Unterstützung des Remote Desktop Protocols (RDP) zum Fernsteuern virtueller Rechner, USB-Unterstützung, Shared Folders für gemeinsamen Datenzugriff und der iSCSI-
Initiator zum direkten Ansteuern von entfernten Speichermedien. Also genau die Funktionen, die speziell bei der Konsolidierung von Rechnern zum Tragen kommen.
Auch der parallele Betrieb von Vista und Linux ist kein Problem für VirtualBox – sofern ausreichend Hauptspeicher verfügbar ist.
Einfache Installation
Das Installationsarchiv von VirtualBox ist gerade einmal 13 MByte groß, entsprechend schnell ist der Download erledigt, und es kann an die Installation gehen. Diese beschränkt sich im Wesentlichen auf die Auswahl des Zielverzeichnisses sowie das Bestätigen der von Windows ausgegebenen Warnungen über fehlende Zertifikate der Software. Danach ist die Software eingerichtet, eine Verknüpfung auf dem Desktop legt die Setup-Routine dabei übrigens nicht an.
Nach dem Start überrascht VirtualBox mit einer Benutzerschnittstelle, die deutlich farbenfroher ist als die der Konkurrenz. Der Bedienbarkeit tut das aber keinen Abbruch, die einzelnen Optionen zum Anlegen, Konfigurieren, Löschen, Starten und Verwerfen der virtuellen Maschinen sind leicht erreichbar, die Anzeige der vorhandenen VMs ist übersichtlich.
Einrichten in zwei Schritten
Ebenfalls etwas abseits der ausgetretenen Pfade läuft das Einrichten neuer virtueller Rechner ab. Zwar steht auch hier ein Assistent zur Verfügung, der schnell und sicher durch die einzelnen Schritte wie das Anlegen der als Datei erzeugten virtuellen Festplatte für das Gastbetriebssystem oder die Auswahl des geplanten Gastsystems selbst führt. Einzelne Feineinstellungen lassen sich aber erst nach dem Abschluss dieses Schnelldurchlaufs vornehmen.
Ecken, Kanten und Features – VirtualBox im Einsatz
Bei der Arbeit mit virtuellen Maschinen zeigt VirtualBox zunächst einige Auffälligkeiten, da sich das Produkt in diversen Punkten anders verhält als der Mittbewerb. So fällt den Testern auf, dass die virtuellen Disk-Images nicht zusammen mit den Einstellungen der virtuellen Maschine, sondern in einem separaten Verzeichnis abgelegt werden.
Host-Voraussetzungen Host-Betriebssystem Windows 2000, Windows XP, Windows Server 2003 OpenSUSE 10.2, Ubuntu 6.06, Ubuntu 6.10, Debian 3.1, Debian 4.0 Red Hat Enterprise Linux 4 Minimale Taktrate
CPU (MHz) keine Angabe Empfohlene Taktrate CPU (MHz) keine Angabe Unterstützt mehrere CPUs Nein Minimaler Arbeitsspeicher (MByte) 512 Empfohlener Arbeitsspeicher (MByte)
Emulierte Hardware Prozessor Wie Host, nur 32 Bit Mainboard Intel 440BX BIOS Proprietär Maximaler Arbeitsspeicher pro virtueller Maschine (GByte) 3,6 Maximaler Arbeitsspeicher gesamt (GByte) Vier Keyboard Standard-Keyboard Maus PS/2-Maus, gegebenenfalls Rollrad Sound Intel 82801AA AC 97 Floppy Ein Gerät, physikalisches Laufwerk oder Datei Video Virtual Box Graphics Adapter (SVGA) USB Ein
USB-1.1-Controller CD-ROM, DVD-ROM Gerät oder ISO-Image CD-R/RW, DVD-R/RW Nur lesen NIC AMD PCNET Netzwerk-Modi NAT/Bridged/Deaktiviert Maximale Anzahl an unterstützten Netzwerkkarten pro VM Vier IDE Bis zu drei
IDE-Festplatten SCSI Nicht verfügbar Drag and Drop zwischen
Host und Gast Nein Maximale Größer einer Festplatte (GByte) IDE: 128, SCSI: Nicht verfügbar Direktzugriff auf echte Festplatte Nein Virtuelle Festplatte als reale Datei Dynamisch/Statisch Wiederherstellung Ja, Snapshots